Blutegel zählen zu den Ringelwürmern und gelten als höherentwickelte Verwandte der Regenwürmer. Es gibt insgesamt 14 verschiedene Egelarten, von denen jedoch nur zwei – der medizinische Blutegel und der Schildkrötenegel – den Menschen unter Umständen befallen können.
Blutegel besitzen keine Verdauungsenzyme und halten das aufgesaugte Blut mit Hilfe ihres Speichelsekrets Hirudin monatelang flüssig.
Einmal auf der Haut des Wirtes angekommen, sucht der Blutegel eine geeingnete Stelle zum Beißen. Der Biss eines Egels ist nicht schmerzhaft, er wird wie „Brennnesselstiche“, „Mückenstiche“ oder
„Einstiche von Injektionsnadeln“ beschrieben.
Die Nahrungsaufnahme dauert ca. 60 – 90 Minuten oder länger. Dabei wird das Gewicht des Blutegels um ein Vielfaches erhöht. Sobald er satt ist, lässt der Blutegel von selbst los.
Die Wunde selbst blutet nach 6 – 24 Stunden nach. Dadurch wird der Blutverlust verdoppelt bis verdreifacht und somit der Effekt eines kleinen Aderlasses erreicht.
Während des Saufvorganges scheidet der Blutegel seinen Speichel in die Wunde ab. Der Speichel enthält bis zu 40 Substanzen, die folgendermaßen wirken:
Bei der durchblutungsfördernden Wirkung wird die Fließeigenschaft von Blut und Lymphe anregt. Dadurch entstaut sich das lokale Gewebe, was wiederum eine entschlackende und entgiftende Wirkung hat.
Die wichtigsten Einsatzgebiete:
Wann dürfen Blutegel zur Behandlung nicht eingesetzt werden?